Truppenübungsplatz Kurmark

Zur Errichtung des SS-Truppenübungsplatz Kurmark sollte das Dorf umgesiedelt werden.

Zum Jahreswechsel 1942/43 wurde mit einer personellen Verstärkung der Waffen-SS Verbände begonnen. Zur Realisierung dieses massiven Ausbaues der Truppenstärke mussten die vorhandenen Unterkünfte und Ausbildungskapazitäten erweitert bzw. neue geschaffen werden.

Daher beschloss das SS-Führungshauptamt die Errichtung von vier neuen Truppenübungsplätzen. Zu diesen zählte der SS-Truppenübungsplätze Kurmark bei Lieberose. Der SS-Truppenübungsplatz umfasste eine Fläche von 38.854 Hektar. Zur Errichtung des Übungsplatzes sollten 17 Dörfer zwangsumgesiedelt werden.

Nachdem sich viele Dörfer gegen die Aussiedlung aussprachen, kam am 08.10.1943 einer erneuter, schriftlicher Befehl zur Aussiedlung. Alle Bewohner dieser Dörfer sollten daraufhin ihre Häuser verlassen. Es kam auch zu Zwangsaussiedlungen aber den trotzdem blieb der größte Teil der Einwohner Kobbelns im Ort.

Das Haus der Familie Gnädig, die nach Güntersdorf geflüchtet war, wurde von der SS als Zentrale genutzt.

Bei den Recherchen von Sandra Menzel wurde ihr berichtet, dass in den letzten Märztagen 1945 in Kobbeln drei Bomben einschlugen. Der Grund war, dass die Frau des Wachtmeisters Kassner die Feuerstelle weit offen hatte, um Plinse zu backen. Früher bestanden die Herdplatten aus mehreren Eisenringen. Je mehr man davon weg nahm, um so intensiver wurde das Feuer.

Durch das offene Feuer wurden Flugzeuge angelockt. Zu der Zeit bestand absolute Verdunklungspflicht und so waren die Bewohner um so mehr entsetzt, dass gerade die Frau des Wachtmeisters Schuld hatte.

Die erste Bombe auf der Straße zu Treppeln nieder. Die zweite Bombe schlug direkt auf dem Schulhof ein, zerstörte dabei den ganzen Giebel des Hauses, tötete die Frau und verletzte ihren Mann schwer. Die dritte Bombe ging hinter dem Haus der Familie Gnädig nieder. Es wurde alle Fenster zerstört und Türen verzogen.

Ob dies nun ein gezielter Anschlag auf die ehemalige SS-Zentrale war, ob die Deutschen Spuren verwischen wollten oder ob es einen ganz andren Grund hatte, konnte und wollte auch nie bewiesen werden. Jedoch gibt es unter dem Burgern Vermutungen in diese oder jene Richtung.

Quellen:
Sandra Menzel (1997)
Wikipedia Kobbeln
Wikipedia Truppenübungsplatz Kurmark